Kind und Karriere – geht das?
Kind und Karriere – geht das?
Die Frage, ob Kind und Karriere miteinander vereinbar sind, hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Frauen in Führungspositionen besitzen vielfach Fähigkeiten, die für eine nachhaltige und moderne Unternehmensführung unerlässlich sind. Studien zeigen, dass weibliche Führungskräfte oft stärker auf Kooperation, Empathie und Kommunikation setzen. Fähigkeiten, die in einer zunehmend komplexen und vernetzten Geschäftswelt von zentraler Bedeutung sind.
Mütter bringen durch ihre Doppelfunktion als Eltern und Berufstätige zusätzlich spezifische Stärken mit, die wertvoll für Unternehmen sind. Dazu zählten Multitasking und Priorisierung: Mütter jonglieren täglich mit verschiedenen Aufgaben. Diese Fähigkeit, in stressigen Situationen den Überblick zu behalten und Prioritäten zu setzen, ist besonders in leitenden Positionen gefragt.
Weitere Stärken sind das Verantwortungsbewusstsein und die Flexibilität: Wer Verantwortung für ein Kind trägt, lernt, schnell und flexibel auf unvorhergesehene Situationen zu
reagieren. Führungskräfte mit solchen Qualitäten können besser auf dynamische Marktentwicklungen reagieren und ihre Teams in unsicheren Zeiten stabil führen.
Zu guter Letzt bringen Mütter sehr gute Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten mit: In der Familie ist Kommunikation essenziell. Diese Fähigkeiten übertragen sich auf den Berufsalltag und helfen, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Konflikte konstruktiv gelöst und Entscheidungen gut vermittelt werden können.
Trotz dieser wertvollen Kompetenzen leiden viele berufstätige Mütter unter zu hohen Ansprüchen an sich selbst. Sie streben oft danach, in allen Bereichen, sowohl beruflich als
auch privat, perfekt zu sein. Diese Selbstansprüche führen nicht selten zu einem ungerechtfertigten schlechten Gewissen, wenn sie den Eindruck haben, entweder im Beruf oder in der Familie nicht zu genügen.
Die Welt von morgen verlangt nach Führungskräften, die mit Empathie, Flexibilität und Belastbarkeit ausgestattet sind. Diese Kompetenzen bringen viele Mütter bereits von Haus aus mit. Für Unternehmen gilt es daher, dieses Potenzial zu erkennen und zu fördern. Frauen, die Beruf und Mutterschaft meistern, bringen eine wertvolle Kombination aus Soft Skills und Organisationstalent mit. Es ist an der Zeit, diese Kompetenzen nicht nur als „Mutterqualitäten“, sondern als wesentliche Führungskompetenzen zu betrachten.
Die Vereinbarkeit von Karriere und Mutterschaft ist keine Frage des „Entweder-oder“, sondern vielmehr eine Frage des „Wie“. Es gibt zahlreiche Ansätze, die es Müttern ermöglichen, beides erfolgreich zu gestalten.
Teilzeitarbeit sollte nicht nur auf niedrigere Positionen beschränkt bleiben. Es gibt zunehmend Modelle, die Führungspositionen in Teilzeit ermöglichen, sodass Mütter beides vereinbaren können.
Jobsharing: 2 Führungskräfte teilen sich eine Position. Dieses Modell hat den Vorteil, dass die Arbeitslast aufgeteilt wird, während das Unternehmen dennoch von der Erfahrung und Expertise zweier Fachkräfte profitiert.
Betriebliche Kindertagesstätten oder Kooperationen mit externen Betreuungseinrichtungen können eine enorme Entlastung für berufstätige Eltern darstellen. Solche Angebote signalisieren zudem, dass das Unternehmen die Lebensrealität von Eltern anerkennt und unterstützt.
Spezielle Programme für berufstätige Mütter, wie Mentoring oder Netzwerke, können ihnen helfen, sich gegenseitig zu unterstützen und Strategien für die Vereinbarkeit von Beruf
und Familie zu entwickeln.
Die Führungskräfte von morgen müssen sich nicht mehr zwischen Kind und Karriere entscheiden, sie können beides erfolgreich meistern.
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